Placeholder image

Gymnasium Bethel

Der Evolution des Chamäleons auf der Spur

Profil MINT

Exkursion des Biologiegrundkurses der Q2 zur Universität Bielefeld

Am 09.12.2016 war unser Biologie Kurs der Q2 mit Frau Pauly in der Universität Bielefeld, um dort Chamäleons auf ihren Verwandtschaftsgrad zueinander und ihre Abstammung zu untersuchen. Damit knüpften wir inhaltlich an unser aktuelles Unterrichtsthema „Evolution“ an.

Nach der Ankunft um 10:00 Uhr wurden wir von Stephanie Ohlberger und ihrer Kollegin begrüßt, die beide Biologie in Bielefeld studiert haben und nun als wissenschaftliche Hilfskräfte an der Universität tätig sind. Die beiden haben den Kurstag für uns vorbereitet und mit uns durchgeführt.

Wir sind in das Thema eingestiegen mit der Frage, wie Chamäleons sich im Phänotyp und in ihrem Lebensraum unterscheiden. Um der Frage nachzugehen, sind wir in die zoologische Sammlung gegangen, wo mehrere Terrarien mit unterschiedlichen Chamäleon-Arten, wie zum Beispiel Erdchamäleons, Pantherchamäleons oder Jemenchamäleons, standen.

In Dreiergruppen haben wir aufgeschrieben, wie sich die Tiere anhand äußerer Merkmale unterscheiden lassen, zum Beispiel anhand der Farbe, der Größe etc. Die ganz Mutigen durften die Tiere mit lebendigen Insekten füttern!

Mit diesen Ergebnissen haben wir dann einen ersten Stammbaum erstellt, auf Grundlage der morphologischen Merkmale.

Nach einer kurzen Besprechung war aber schnell klar, dass diese Stammbäume nicht sehr präzise und verlässlich sind und dass Biologen heutzutage andere Verfahren nutzen, um möglichst genaue Stammbäume zu konstruieren.
Eines dieser Verfahren durften wir selbst testen und damit versuchen, unseren Stammbaum der Chamäleons zu präzisieren.
Wir haben das Computer-Programm Multiple Sequence Alignment (MSA) benutzt, in das bestimmte Informationen, wie z.B. die Basensequenzen, eingegeben und dann vom Computer verglichen und ausgewertet werden.
Dies sieht sehr kompliziert aus, aber dank moderner Technologien erledigt der Computer die meiste Arbeit alleine. Im Internet gibt es Datenbanken, in denen die benötigten Basensequenzen der Tiere gespeichert sind, sodass man diese nur noch in das Computer Programm übertragen muss.

Mit Hilfe einer Anleitung haben wir eigenständig an Computern gelernt, dieses Programm zu bedienen und so nach und nach eigene Stammbäume erstellt.

Zuletzt haben wir diese gedruckt und verglichen. Auffällig war, dass unsere Stammbäume trotz gleicher Datengrundlage sehr verschieden waren, was mit Fehlern unsererseits zu tun hatte, da es ein langer und aufwändiger Prozess ist, alle Daten so genau wie möglich zu verarbeiten.

Zusammenfassend können wir sagen, dass es ein sehr interessanter Tag war, an dem wir nicht nur die verwinkelten Gebäude der Uni, sondern auch die vielen beeindruckenden Chamäleon-Arten kennenlernen durften.
Es ist erstaunlich, wie weit man durch die Technik in der Stammbaumanalyse gekommen ist und wie vielfältig die Arbeit der Stammbaumanalyse sein kann. Der echte Kontakt mit den Tieren hat den ganzen Tag noch interessanter gestaltet.
Es lohnt sich, an diesem Projekt teilzunehmen, weil man ein Gefühl dafür bekommt, wie Biologen arbeiten und forschen.
Zusätzlich wurden Studiengänge vorgestellt, was den Horizont des Berufsfeldes Biologie noch einmal für alle erweiterte.

Franka Walka, Julia Wilke